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Lohberg Globalokal

Kulturelle Landschaften im Spiegel einer gelebten Multikulturalität
Lohberg | Gartenstadt- Arbeiterviertel

Situation
Die soziokulturell komplexe Landschaft Lohbergs findet sich im Arbeiter- und Gartenstadtviertel, das heute in einer multikulturellen Gesellschaft Synergien und Problemzonen eines globalokalen Miteinanders erlebbar macht. Das um die Jahrhundertwende im Rahmen der Zechengründung erbaute Viertel besticht durch eine einzigartige Architektur, die zur Route der Industriekultur gehört und als erste Arbeitersiedlung im Gartenstadtstil erbaut wurde. Durch den massiven Zuzug türkischer Arbeitnehmer im Rahmen der Zechengründung und ihrem Verbleib nach deren Schließung gibt es hier 2 nahezu gleichstarke Gruppen von Türken und Deutschen, aber auch Zuzug aus Osteuropa. Problematisch ist nach Aussage vieler Bewohner nicht das nachbarschaftliche Verhältnis sondern die latente Isolation der Gruppen voneinander. Wo sich die türkischen Bewohner auch wegen teilweise schlechter Sprachkenntnisse in ihre Familien zurückziehen, fühlen sich manche deutsche Anwohner überrannt. Dieses Mißverhältnis wird durch die Vermietungspolitik verschärft.
Die verbliebenen Arbeiter der Zeche sind wie viele der Jugendlichen meist arbeitslos. Der Zuzug junger Menschen ist eher gering, soll aber durch den Bau des neuen Wohnquartiers im Bergpark aktiviert werden. Die im sogenannten "Singvogelviertel" beheimateten Menschen haben Bergarbeiterhäuser erworben und in Eigentum umgewandelt. Sie bilden eine gut situierte Bevölkerungsgruppe, die vom Zentrum Lohbergs und dem zukünftigen Park durch einen gut mit Freizeitangeboten (Skaterbahn, Minigolf, Spielplatz, Spazier-und Wiesenflächen, Schrebergärten) ausgestatteten Grüngürtel getrennt ist.

Einschätzung
Die europaweit aktuelle Lage derer, die durch arbeitsbedingte Migration in der Fremde eine neue Heimat fanden und heute eine neue Zukunft suchen, ist weiter brisant. Das soziale Gefüge von Einheimischen und Zuwanderern ist besonders da angespannt, wo die Arbeit fehlt. Durch die Konzentration auf traditionelle kulturelle Praktiken in der nun übermäßig vorhandenen Freizeit artikuliert sich der Unterschied zwischen den Ethnien um so stärker, gerade auch wenn Momente der Isolation hinzukommen. Beides ist hier latent gegeben: Die Zeche schreibt nicht nur einen trennenden Maßstabssprung zwischen dem dörflich anmutenden Zentrum Dinslaken und der monumentalen Industriearchitektur des "Vororts" Lohberg in die Landschaft ein, sondern auch einen ethnischen.

Fragen

Vordergründig stellen sich folgende Fragen im internationalen Kontext: Wie lebt man mit den hinterlassenen Strukturen des industriellen Zeitalters? Welche Probleme und Syergien ermöglicht ein multikulturelles Miteinander? Gibt es neue gemeinsame Aufgaben für eine Gemeinschaft an der Schwelle in eine neue Zukunft? Kann das neue Terrain im Park dabei eine gemeinsame Bühne für ein neues Miteinander bilden oder ist das aktuelle Nebeneinander ein adäquater Lösung?

 

   

 

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